In den letzten sechs Monaten, seit Beginn meiner Selbständigkeit, hatte ich in der Rolle eines Beraters die Gelegenheit, einige Kunden dabei zu unterstützen, ihre Übersetzungsprozesse an neue Technologien anzupassen. Der Wandel ist rasant und viele haben Schwierigkeiten, Schritt zu halten.
In dieser Zeit durfte ich 23 CAT-Tools analysieren, um zu prüfen, ob sie den Bedürfnissen meiner Kunden entsprechen. Dabei wurde ersichtlich, dass etwa ein Dutzend Tools den neuen Wandel angenommen und KI in ihre Anwendungen integriert haben oder daran arbeiten. Dies war zu erwarten, doch der folgende Trend ist nennenswert:
Das Modell, Benutzerlizenzen zu verkaufen und damit Geld zu verdienen, ist nicht mehr im Fokus. Die meisten Tool-Anbieter haben die Abrechnung auf die übersetzte Wortmenge umgestellt, was die Tools einfacher zugänglich macht. Meiner Meinung nach ist dieser Wandel auf die gute Qualität und das hohe Margenpotenzial der maschinellen Übersetzung zurückzuführen, was die Tool-Hersteller erkannt haben. Der Wortpreis unterscheidet sich jedoch stark von Anbieter zu Anbieter, was darauf hindeutet, dass sie sich aktuell in einer Preisfindungsphase befinden. Positiv ist zu erkennen, dass es derzeit viele funktional gut ausgereifte Tools auf dem Markt gibt und der Wettbewerb größer geworden ist.
Es ist jedoch noch keine Win-Win-Situation, da viele Anbieter auf eine sehr hohe Marge abzielen. Die wenigen Anbieter, die günstigere Wortpreise anbieten, hinken in Bezug auf den Funktionsumfang noch hinterher und versuchen, mit niedrigeren Wortpreisen im Wettbewerb zu bestehen.
Es tut sich wirklich viel auf diesem Markt. Es ist spannend und vielversprechend, dass Übersetzungen bald so selbstverständlich werden könnten wie der Strom aus der Steckdose.
Relevante Links: https://www.nimdzi.com/tms
Referenzprojekt: Optimierung von Übersetzungsprozessen bei EGGER Holzwerkstoffe